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Bei diesem Projekt interessieren mich vor allem die rätselhaften Formen die durch den Zufall und das Experimentieren mit den verschiedenen Stoffen und Chemikalien im Fotolabor entstehen. Ich suche ständig nach interessanten, fraktalen und wenn ich so sagen darf mysteriösen Muster die mich mehr oder weniger faszinieren. Hier versuche ich dem Zufall und Chaos einen eigenen, visuellen Sinn zu geben um es anschließend als Cliché-verre auf einem analogen und farbigen RA-4 Papier zu vergrößern.

Die visuelle Natur des Zufalls macht die Menschen schon seit langem neugierig, zum Beispiel die Lichtenberg-Figuren. Diese Figuren ähneln einem Ast, dem Lauf eines Flusses oder auch dem Arterien-  bzw. Venensystem unseres Körpers. Diese Fraktale sind von ihrem Verlauf und Form nahezu identisch und doch entstehen die unabhängig von einander an verschiedenen Orten der Erde auch in meinem Fotolabor.

Die Bilder sind natürlich nicht nur das Ergebnis eines Zufalls auf dem analogen Fotopapier, sondern auch das Resultat einer Selektion dieser Bilder meinerseits. Jeder Mensch hat seine eigene Wahrnehmung, wenn er abstrakte Bilder betrachtet. Dabei entdeckt jeder Rezipient die eigene Geometrie im scheinbaren Durcheinander der Farben und Formen. Selbst wenn man versucht, durch die Vergebung eines Titels die Empfindungen des Künstlers zu dem Inhalt des Bildes zu erzählen, wird der Betrachter trotzdem seine eigene, subjektive Vorstellung davon bekommen da bei gegenstandloser Kunst, wie auch bei der Betrachtung der Wolken am Himmel, alles eine Frage der Perspektive ist.